Arbeit des Alltags – Abschlusstagung Kompetenzzentrum

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Bild: Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt auf der Fachtagung, von links Christine Schramm-Spehrer, Arbeitsagentur Gießen, Andrea Herrmann-Schwetje, Regionaldirektion Hessen, Andrea Mohr, Arbeitsagentur Frankfurt, Helga Fuchs, Arbeitsagentur Gießen, Ursula Kraus-Weber, Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, Beate Sudheimer, Arbeitsagentur Wiesbaden.

 

Haushaltsnahe Dienstleistungen 2015 – Facetten und Potenziale, so der Titel der Abschlusstagung des Kompetenzzentrums Professionalisierung und Qualitätssicherung Haushaltsnaher Dienstleistungen an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Seit mindestens 1989 beschäftigen die Netzwerkmitglieder sich mit der Arbeit des Alltags. Uns Beauftragten für Chancengleichheit geht es hierbei um existenzsichernde Arbeit für Menschen, die in den haushaltsnahen Dienstleistungen eine neue Chance finden. Und in den letzten Jahren kommt bedingt durch Fachkräftebedarf und Demografie verstärkt der Ansatz hinzu, mittels Entlastung bei der Hausarbeit Familienfrauen und Familienmännern den Rücken frei zu halten und dadurch arbeitenden Fachkräften eine höhere Arbeitszeit zu ermöglichen, mitunter den Einstieg überhaupt erst zu ermöglichen. Dies flankiert die bisherigen Bemühungen um die Kinderbetreuung und Pflege.

Auf der Tagung stellten die Teilnehmenden fest, dass schon viel erreicht sei. Der Austausch über die jeweiligen Aufgaben der anderen sei wichtig für weitere Vernetzung.

Wunsch an die Weiterarbeit des Kompetenzzentrums ist, diese Vernetzung zu fördern. Für die in der Hauswirtschaft arbeitenden Frauen sind gute Arbeitsbedingungen und eine gute Qualifizierung, möglichst in einem anerkannten Abschluss, notfalls auf modularem Weg, erstrebenswert. Hier bietet das vom DGH im Auftrag des Kompetenzzentrums erarbeitete Curriculum einen Ansatz, ein erster Entwurf findet sich auf www.dghev.de im Downloadberbeich (Direktlink zum Pdf). Die Frage der Finanzierung, eine Unterstützung der Familien, die die Dienstleistungen brauchen, ist eine weitere wichtige Aufgabe, die es zu klären gilt. Ein schöner Spruch in diesem Zusammenhang „Warum die Milch fördern, aber nicht den, der sie kocht?“. Erste Berechnungen zum ROI (Return of Invest, zu gut deutsch: Lohnt es sich?) gibt es bereits und diese sehen gut aus. Die in Sachen Kinderbetreuung, Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungen geförderten Fachkräfte bringen den Sozialkassen mehr, als die Förderung kostet. Hier sind wir auf weitere Berechnungen gespannt.

Als dritter Punkt kommen Dienstleistungszentren als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hinzu, hier gilt es den Widerspruch, dass ein neu beginnendes Unternehmen erst einmal einen Minijob bieten könne, die Arbeitnehmerinnen aber eine existensichernde Arbeit bräuchten, abzumildern.

Wir verlinken die Dokumentation, sobald sie vorliegt.

Hintergrund Kompetenzzentrum

Zu den Aufgaben und Zielen des Kompetenzzentrums zählen seit seiner Gründung im Mai 2013 die Vernetzung diverser Akteure aus dem Feld haushaltsnaher Dienstleistungen, ein interdisziplinäres Wissensmanagement sowie die Erfassung und Kommunikation von Forderungen und Bedarfe verschiedener Stakeholder zur  „Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen“ in Deutschland.

Die Veranstaltung blickt auf die Entwicklungen von haushaltsnahen Dienstleistungen in Deutschland innerhalb der letzten zwei Jahre zurück. Ein Kernelement stellt das „Curriculum für Haushaltsbezogene Dienstleistungen“ der dgh dar, welches die Professionalisierung dieses Beschäftigungssegments zukünftig mitbestimmen soll.

Außerdem werden darüber hinaus gehende Anforderungen zur Entwicklung dieses Zukunftsmarktes für Kund_innen, aber auch für „gute Arbeit“ der in diesem Feld beschäftigten Dienstleister_innen thematisiert.
Quelle: Flyer zur Veranstaltung.

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Filed under Alleinerziehende, Arbeit, Arbeitsmarkt, Berufsrückkehr, Chancengleichheit, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Hessen, Mehrgenerationenhaus, Stille Reserve, Veranstaltungen, Vereinbarkeit Beruf und Familie

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